1940 hatten nur zehn Prozent der amerikanischen Arbeitnehmer Steuern zu zahlen, schreibt Johathan Safran Foer in „Wir sind das Klima!“. 1944 waren es nahezu 100%. Der Freibetrag wurde deutlich gesenkt, kaum einer konnte oder wollte sich den Steuern entziehen und Schlupflöcher weitgehend verstopft. Es gab damals ja auch noch keine Briefkastenfirmen… und die Welt befand sich im Krieg. Aber das war noch nicht alles: der Spitzensteuersatz betrug 94% und die dafür in Frage kommende Einkommenshöhe war auf das Fünfundzwanzigfache gesenkt worden. Alles für den Krieg. Heute fürs Klima. Vorsichtig klein anfangen. Das Klimatanken ist nur der Anfang. Dass da schon eine Ökoabgabe kassiert wird, haben die meisten längst vergessen. Wer jammert und sagt, Weihnachtsgeschenke seien bei diesen Kosten nicht mehr drin, der wird sich bald nicht nur Gedanken über Geschenke machen müssen… Immerhin wird mittlerweile überall in Deutschland der Klimanotstand ausgerufen – um eine Verhaltensänderung zu erzielen. Als Vorreiter in Welterziehung haben wir auch einen guten Ruf zu verlieren.
Dass die Klimanotstands-Ausrufenden notwendige Verhaltensänderungen selbst noch nicht realisiert bzw. durchdacht haben, lässt sich in vielen Beiträgen genüsslich nachvollziehen. Selbst Greta hat da so ihre Lücken. Ob sie, ihre Promoter und Unterstützer sich der ganzen Tragweite bewusst sind? Eine Verhaltensänderung bezweifle ich bei dieser mehr als geringfügigen Erhöhung des Benzin-, Öl- und Gaspreises.
Über allem schwebt die Null-Zuwachs-Grenze des CO2! Um das zu erreichen, braucht es das Ende der Globalisierung, des weltweiten und des nationalen Transportwesens! Das Ende der digitalen Zeitalters! Wieviele Kraftwerke und wieviele ungezählte Windmühlen brauchen wir schon heute für unsere Handys, Tabletts, Laptops und den unzähligen Servern?
Wenn es so kommt, wie die Nachdenkseiten [16.12.2019] im Interview mit dem Physiker und Filmemacher Volker Arzt schreiben, der vor 41 Jahren zusammen mit Hoimar von Ditfurth den Klimawandel in einer zweiteiligen Dokumentation beschrieb, sind die Kosten des beschlossenen Klimapaketes ein Nichts gegenüber dem, was uns noch bevorsteht. Und eine Klimamigration, wie es sich einige Politiker und Aktivisten, insbesondere der Grünen und ihnen nahestehenden Gruppen, wünschen, wird wohl eher ein Klimakampf werden.
Man wird in wenigen Jahrzehnten, vielleicht schon viel früher, die Entscheider, die sich damals gegen die Kernkraft aussprachen, verfluchen. Wenn der Klimawandel so gefährlich nahe ist, muss alles getan werden, um diesen abzuschwächen. Die Risiken der Kernkraft wären gegenüber den aus den Ruder laufenden Klimakreisläufen vernachlässigbar gering. Selbst der strahlende Müll – wen interessiert’s in einer Welt, die den Hitzetod stirbt?
Habe ich übertrieben?