Karikaturen und Cartoons

von Roger Schmidt

Karikaturist Roger Schmidt

Flüchtlinge, Mafia und das blutige Mittelmeer

Schlepper verführen Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Zu Flüchtlingen zu werden. Und die Mafia ist mit im Boot.
Karikatur, Cartoon: Flüchtlinge, Mafia und das blutige Mittelmeer, © Roger Schmidt

Karikatur, Cartoon: Flüchtlinge, Mafia und das blutige Mittelmeer

Das Geschäftsmodell „Mitleid“ ist tief in der Psyche der Bevölkerung verankert. „Mit Flüchtlingen lässt sich längst mehr Geld verdienen als mit Drogen.„, zitiert der Spiegel im Juni 2016 Mafia-Kreise. Gegenwind gibt es, wenn man der bisherigen Entwicklung der irregulären Zuwanderung skeptisch gegenübersteht. Und in Italien noch mehr. Das hat wohl auch der italienische Staatsanwalt Carmelo Zuccaro zu spüren bekommen. Er wies darauf hin, dass einige NGO’s mit Schleppern zusammenarbeiten würden.

Zwar sind die Menschenschlepper und die mit ihnen verbundene Mafia für den Tod vieler Menschen verantwortlich, aber es wird den Flüchtlingen hierzulande nach wie vor mächtig zugewunken. “Kommt alle!“, tönt es im links-alternativen Lager. „Bei uns geht noch was!“ Und wo noch was geht, da gibt’s auch was zu holen. Mächtige Gewinne warten. Das ist was fürs Geschäftsmodell des organisierten Verbrechens. Das sich da Aktivisten zu Handlangern machen, lässt sich gut unter dem ‚Wir müssen doch helfen!’ verstecken. „Das Motiv der Schlepper ist ein rein finanzielles. Menschenschmuggel ist ein Geschäft, mit dem in einem Jahr bis zu acht Milliarden Euro Einnahmen erzielt werden.“, heißt es in der Süddeutschen Zeitung schon im Dezember 2014.

In ihrem Wunsch, nach Europa zu kommen, vertrauen sich die Flüchtlinge freiwillig den Schleusern an. Sie nehmen die Risiken dafür bewusst in Kauf. Und häufig genug endet die Reise mit dem Tod. Oder Vergewaltigung. Oder Verschleppung in Bordelle. Oder Flüchtlinge verkaufen ihre Organe, um die Überfahrt zu bezahlen. Eine Niere zum Beispiel. Wenn sie den die Operation überleben und nicht gleich alle zwei auf einmal entfernt wurden.

Und wenn sie angekommen sind, wie geht’s dann weiter? Eine gute Unterkunft muss her… So hatte die italienische Polizei einen mafiösen Millionenbetrug um ein Flüchtlingszentrum im kalabrischen Crotone aufgedeckt. 68 Personen wurden verhaftet, darunter auch einen Priester und den Leiter einer Hilfsorganisation. Na so was! Eine NGO… Ihnen wurde vorgeworfen, der Mafiaorganisation ‚Ndrangheta’ 36 Millionen Euro Steuergeld zugeschoben zu haben. „Das Willkommenszentrum und die Hilfsgruppe Fraternita di Misericordia waren die Geldautomaten der Mafia„, sagte der Carabinieri-General Giuseppe Governale bei der Bekanntgabe der Verhaftungen. Die Zeit berichtete im Mai 2017. Weiter in diesem Artikel wird der Chef der italienischen Antikorruptionsbehörde, Raffaele Cantone, zitiert, der Fall in Crotone sei wohl nur „die Spitze des Eisbergs“.

Bleibt noch die Frage offen, wie es weitergeht, wenn die Flüchtlinge verteilt werden. Im Vorwege hat sich die Mafia auf alle Fälle schon ein paar „Soldaten“ gesichert. Laufburschen, die noch Schulden abarbeiten müssen. Schlechte Sozialprognose für den Flüchtling, würde ich sagen. Und schlechte Sozialprognose für uns, unsere Gesellschaft…

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