Nachtgedanken
Denk‘ ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen.
Und meine heißen Tränen fließen.
Die Jahre kommen und vergehn!
Kann die Mutti nicht mehr sehn,
Zwölf Jahre sind schon hingegangen;
Es wächst mein Sehnen und Verlangen.
Mein Sehnen und Verlangen wächst.
Die alte Frau hat mich behext,
Ich denke immer an die alte,
Die alte Frau, die Gott behalte!
Die alte Frau hat Deutsche nicht so lieb,
Und in den Grenzen, die sie aufrieb,
Seh ich, wie ihre Hand gezittert,
Wie tief das Mutterherz erschüttert.
Die Mutti liegt mir stets im Sinn.
Zwölf lange Jahre flossen hin,
Zwölf lange Jahre sind verflossen,
Seit ich sie aus dem Herz geschlossen.
Deutschland verlor seinen Verstand,
Es war ein kerngesundes Land;
Mit seinen Eichen, seinen Linden,
Werd ich es nimmer wiederfinden.