Computerspiel im Killerzimmer
Es ist schon erstaunlich, wie schnell das Massaker von Winnenden am 11.03.2009 aus den Medien verschwunden ist. Aber die Finanzkrise und die daraus entstandene Wirtschaftskrise überdeckt wohl alles. Oder haben wir uns schon daran gewöhnt…?
Aber es bleibt doch etwas hängen: Computerspiele sind Schmudelspiele – vor allem wenn es um Spiele wie Counterstrike geht. Mittlerweile ist dieses Spiel schon ganz schön in die Jahre gekommen und gilt in den Augen vieler Erziehungsberechtigter und Pädagogen immer noch als der Killerbringer überhaupt. Als ob man das realle Abfeuern einer Waffe mit dem Tippen auf einer Maus gleichsetzen könnte. In weiteren zehn Jahren wird dieses Spiel wohl immer noch genannt werden – obwohl es dann schon aus Papi’s Spielekiste entwendet worden sein könnte. Das Thema „Computerspiele schaffen Amokläufer“ ist anscheinend zeitlos. Die Beweisführung ist auch relativ einfach – irgendwann hat jeder Killer ein Computerspiel gespielt. Und die virtuelle Welt hat ihn natürlich vereinsamen lassen. Wie sich wohl die vielen Chatter bei ICQ, etc. fühlen, wenn sie in die Tasten hauen?
Die Karikatur hatte ich für die International Games Magazine gezeichnet – die Diskussion über die Hintergründe wird, selbst im privaten, häufig sehr einseitig geführt. Fast als wenn ein Computerspieler, der so einen Ego-Shooter besitzt, ein potenzieller Killer wäre… Wahrscheinlich ist derjenige, der daran denkt, solche Massaker ernsthaft auszuführen, sowieso schon völlig durchgeknallt – und täte es auch ohne Kenntnisse eines Computerspiels.