Anders betrachtet könnte man auch sagen, ohne den Krieg zu rechtfertigen zu wollen, die türkischen Fussballspieler haben ihrem Land, ihren Kameraden und Angehörigen, die in den Krieg gegen die Kurden nach Nord-Syrien einmarschiert sind, gegenüber noch ein Stück Anstand und Ehrgefühl. Das unterscheidet eben eine türkische Herrenrasse von einem deutschen Kötervolk. Hierzulande wird selbst der deutsche Schäferhund als rechtsradikal eingestuft.
Wenn da nicht die islamistischen Nationallisten, die zunehmende Islamisierung des Landes, die permanente Verleugnung des Genozids an den Armeniern, Erdogans osmannische Grossmachtsträume, etc. wären. Und vor allem, bei der grossen Zustimmung zu Erdogans Politik unter türkischstämmigen Deutschen, fragt man sich, wem ihre Loyalität gehört und was sie vertreten. Nicht einfach…
Natürlich könnte man erwarten, der Sport als Ort der Begegnung solle frei von politischen Willenskundgebungen sein. Aber auch dass ist nur eine der vielen Illusionen, denen wir uns hingeben oder die wir in den Kopf gesetzt bekommen haben.
Bleibt nur festzuhalten, der Fussball ist nach wie vor rund, tendenziell eher schwarz-weiss als bunt.