Der dritte Versuch der SPD ihren ungeliebten Provokateur Thilo Sarrazin loszuwerden. Er habe der Partei „schweren Schaden“ zugefügt. Ohne die Gründe zu nennen. Als Sachbuchautor mit Millionenauflage wandte Sarrazin sich 2010 mit „Deutschland schafft sich ab“ gesellschaftskritischen Themen zu. Insbesondere dem Islam. Das kam bei vielen oberen Genossen nicht gut an, verstehen diese doch die SPD heute nicht mehr als Arbeiter- sondern vielmehr als Migrationspartei.
Den Finger in die Wunde zu legen, kam noch nie gut an. Man muss nicht alles teilen, was Sarrazin schrieb, aber die Debatte über seine Thesen zu unterdrücken, war ein schwerer Fehler. Der Vorwurf, Sarrazin sei ein „Wegbereiter der AfD“, wie es die FAZ am 24.1.2020 schrieb, ist nur dumm. Der Fehler war und ist, die Missstände zu ignorieren und zwar seit Jahrzehnten. Die leider allzu häufig missglückte Integration gerade muslimischer Gastarbeiter ist eben kein Vorzeigestück. Und wird auch nicht besser. Darüber eine öffentliche Debatte anregen zu wollen – damit macht sich keiner Freunde. Schrieb doch schon George Orwell „Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.“
Wie recht Sarrazin in der Islam-Debatte hatte, sah man deutlich am 16.1.2020 an der Aggression demonstrierender Schläger zu dem Vortrag „Die Verschleierung: Modeaccessoire, ein religiöses Symbol oder politisches Instrument“ an der Frankfurter Göthe-Universität. Es gilt diesen Leuten nicht nur, Vorträge zu verhindern, sondern jede Diskussion darüber zu unterdrücken. Dahinter steht das Programm des politischen Islams, jeden als rassistisch und islamophob zu brandmarken, der sich diesen faschistischen Umtrieben entgegenstellt. Und dieser Art Islam dient sich die SPD immer mehr an, generiert daraus Wählerschichten. Kein Wunder, dass Sarrazin in der Partei in Ungnade fiel.
Wie auch immer das Parteiausschluss-Verfahren gegen Sarrazin weitergeht, es wird schlimm für die SPD…