Männer und der Masochismus. Der Mann an sich ist zum Leiden geboren. Dies zeichnet sich schon im Mutterleib ab, da erst einmal alle Embryonen weiblich sind. Später sortiert die Natur gefühlskalte und zum Masochismus neigende Geschöpfe aus. Das werden dann männliche Kinder. Der Anteil männlicher Kinder übersteigt den der weiblichen. Dabei wird wieder sehr anschaulich gezeigt, dass die Natur alles gut durchdacht hat. Es ist einleuchtend, schon wegen des Heilungsprozesses, die Welt mit mehr Masochisten als Sadisten zu bevölkern.
Schon beim Heranwachsen werden die männlichen Kinder einem täglichen Training ausgesetzt, es findet sich immer ein älterer Artgenosse, der Frust und Wut an jemandem auslassen muss. Der Masochismus hat sein erstes Opfer. Da der Mensch sich bekanntlich an alles gewöhnt, und wenn es dann Gewohnheit wird, sogar Gefallen daran findet.
Spätestens in der Pubertät bricht der Masochismus vollkommen durch, die sexuellen Fantasien drehen sich ständig um Mädchen, die unerreichbar sind. Die Schmerzen bei der Dauererektion werden zur lieben Gewohnheit, so wie das Gefühl ungenügend zu sein.
Irgendwann ist auch die Pubertät Vergangenheit, die unerreichbaren Mädchen sind nun Frauen. Jetzt dürfen sie auch endlich ran. Das ist in der Realität viel schlechter als in der Fantasie. Und für seine Gewohnheit braucht Mann den Schmerz. Also fängt Mann an sich zu prügeln und erlebt einen neuen Rausch der Schmerzen, dem Masochismus ist genüge getan. Leider geht auch diese Zeit viel zu schnell vorbei, denn die blauen Augen und gebrochenen Nasen sind bei der Jobsuche hinderlich. Der richtige Job bringt viele Männer dazu, den Schlägereien abzuschwören, denn der seelische Schmerz durch ständiges Beschimpfen durch den Chef und die Speichelleckerei sind ebenso schön und erfüllend. Der Masochismus lebt tief in dem Mann weiter und macht ihn glücklich.
Leider hat der Chef niemanden, der ihm diesem Schmerz zufügt und so ist er verbittert, weil er die Schmerzen entbehren muss. Dieser hat nun zwei Wahlmöglichkeiten: er treibt Sport bis zum Rande der Erschöpfung, bis sich alle Muskeln verkrampfen oder er holt sich Hilfe vom anderen Teil der Menschheit. Der Gang zur Domina ist seine letzte Rettung, der Schmerz und die Erniedrigung versetzen ihn in glückliche Kindertage. Nun hat er wieder die Kraft weiter zu machen, er gibt sein Fachwissen nun auch gerne an Untergebene weiter. Der Kreislauf ist geschlossen.