Stellen Sie sich vor, es ist Weihnachten – und niemand wusste davon! Klingt absurd, oder? Aber genau das ist das deutsche Pflegesystem: Eine feierliche Katastrophe, die uns jedes Jahr aufs Neue „überrascht“. Und dieses Jahr wird es noch besinnlicher: Die Beiträge zur Pflegekasse steigen! Na sowas, wer hätte das gedacht? Vermutlich dieselben Leute, die im Januar völlig überrascht vom Schnee werden. Die Tagesschau berichtet mit bebendem Ernst, als wäre der Himmel über uns zusammengebrochen – dabei haben sogar die Goldfische im Gartenteich seit Monaten darüber gewitzelt.
Natürlich trifft uns das völlig unvorbereitet, denn wie hätte das nur jemand ahnen können? Ach ja, stimmt. Die Zeitschrift „Tichys Einblick“ hat es ja schon im Sommer gesagt. Aber wer liest schon solche „unanständigen“ Medien, wo man nicht in Ruhe und blind weiterschlafen kann?
Was sind schon 0,3 oder 0,4 Prozentpunkte mehr, fragen sich jetzt bestimmt die besonnenen Zeitungsredakteure. Das klingt doch klein, fast niedlich – wie ein harmloser Weihnachtswichtel. Aber Vorsicht, dieser Wichtel trägt einen Vorschlaghammer: Krankenkassen erhöhen auch gleich mit, und zack, zahlen wir alle bald über 1 Prozent mehr. Nur 1 Prozent – ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass wir uns dann vielleicht das Bürgergeld gleich mitverdienen können, weil Arbeiten immer unattraktiver wird.
Doch wer wird davon profitieren? Sicherlich nicht der brave Arbeitnehmer oder der kleine Mittelständler, der sich nach dieser Nachricht schon mal in Richtung Insolvenzberatung umdreht. Nein, es sind die großen Gewinner unserer Zeit: Der Gesundheitsminister, der mit jeder Beitragserhöhung munter mehr Steuergelder in nutzlose Projekte wie „Gesundheitskioske“ steckt – Orte, an denen Menschen, die nie zum Arzt gehen wollten, plötzlich heilen sollen. Und wer könnte es ihnen verdenken? Denn bei den Strompreisen hier in Deutschland ist Krankwerden sicher günstiger, als die Heizung anzumachen.
Und während Gesundheitsminister Lauterbach das Geld nur so raushaut, reibt sich Christian Lindner die Hände. Unser Finanzminister spart sich die Finanzierung dieser Projekte über den Haushalt – wofür? Richtig, für noch mehr tolle Anzeigen in den staatsnahen Medien, die dann so tun, als wäre die steigende Belastung für die Sozialversicherungen der Bevölkerung ein Naturgesetz. Immerhin, wir wissen jetzt: Es gibt keine politische Verantwortung – nur Naturkatastrophen. Und falls doch mal jemand stutzig wird, wie all diese Massen an Einwanderern und Bürgergeldempfängern die Kassen leersaugen – keine Sorge, die Ampel hat stets ein Märchen parat. Das mit dem Weihnachtsmann.
So geht es weiter: Die Beiträge steigen – nächstes Jahr, und übernächstes Jahr, und wenn der Weihnachtsmann irgendwann zur Rentenkasse kommt, gibt’s auch da eine satte Erhöhung. Dann zahlen wir nicht nur mehr für Rente und Pflege, sondern auch für die Miete, die ohnehin schon so hoch ist, dass sich bald keiner mehr traut, „Wohnung“ laut auszusprechen. Aber zum Glück haben wir ja noch die Tagesschau, die uns pünktlich informiert, wenn es wieder heißt: „Überraschung!“
Ach, wäre doch jeden Tag Weihnachten.