Controlling heißt Planungsvorgaben machen, Pläne nach verfolgen, Ergebnisse nachhalten. Dies für die Kosten zu betrieben ist prinzipiell eine ehrbare Sache. Ausufernde Kosten à la VW-Volkerts ist in Zeiten brasilianischer Geliebten sinnvoll und angebracht. Insofern ist Kostencontrolling die Lehre, Wissenschaft und Methode von der planvollen Vorgehensweise, Steuerung und Koordination aller Kosten.
Hierzu zählen internalisierte (als von innen heraus kommende wie Rohstoffkosten, Maschinen- und Personalkosten) genauso wie – in der aktuellen politischen Diskussion gern benutzte – externe Kosten (Umweltkosten, Kosten von Krankheiten aufgrund Luftverschmutzung, Lärm oder Stress). Solange sich das in ein Kostenmodell pressen lässt, rechnet ein Controller alles. (Und so lange sich über 100 Jahre auch nur 1 Cent an Rendite ergibt, rechnet eben jener Controller auch jeden beliebigen internen Zins daraus.)
Insofern ist der Vergleich mit Erbsenzählern wirklich nicht angebracht. Kostencontroller sind deutlich schlimmer.
Macht man dies übrigens mit den Erlösen ebenso, betreibt man also Erlöscontrolling, so werden die armen Kollegen aus dem Vertrieb auch noch unter die Controlling-Knute gestellt: Bringt das Produkt den angemessenen Deckungsbeitrag? Sind die Preise marktgerecht? Sind wir gar zu billig?
Wie auch immer, Kostencontrolling erreicht dennoch sein Ziel: die Transparenz über die aufgelaufenen und geplanten Kosten, die Hochrechnung aktueller Kosten auf die gesamte Betrachtungsperiode, die damit verbundene Herstellung Management-tauglicher Entscheidungsgrundlagen und – last but not least – die Mitverantwortung aller Kostenverursacher (ja, auch Volkerts!) für die Gesamtsituation eines Unternehmens.