Der ehemalige Bundeskanzler Kohl stürzte die CDU mit der Spendenaffäre in eine tiefe Krise. Jetzt, am Ende der Ära Merkel, zeigt sich, dass es noch tiefer geht. Noch nie hatte die Partei so viele Stimmen wie unter Merkel verprellt und verloren. Inhaltlich ist sie nicht wieder zu erkennen. Programmpunkte und Aussagen früherer Politiker würden heute als ewig gestrig, wahrscheinlicher als rechtsradikal gebrandmarkt. Wobei üblicherweise nicht hinterfragt wird, ob das ewig Gestrige nicht auch seine Berechtigung hat oder mit Argumenten und Fakten vielleicht auch widerlegt werden kann. Brandzeichen ersetzen heute allzu oft Kritik und Auseinandersetzung.
Führung und – eine Vision, eine große Erzählung für die Zukunft, wünscht sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus. Damit die CDU wieder die 40%-Hürde nehmen kann. 40 Prozent? Mir dünkt, am Vorwurf des ewig Gestrigen ist doch etwas dran. Der Wähler bekommt Atemnot und der CDU täte ob ihrer Verzwergungspolitik eine Behandlung auf einer Intensivstation ganz gut.