Karikaturen und Cartoons

von Roger Schmidt

Karikaturist Roger Schmidt

Fake News, eine üble Propaganda-Waffe

Fake News, ein linker Kampfbegriff und üble Propaganda.
Karikatur, Cartoon: Fake News als Propaganda-Waffe © Roger Schmidt

Karikatur, Cartoon: Fake News, eine üble Propaganda-Waffe

Unter Fake News werden tendenziell die Argumente der rechten Seite verstanden, wenn diese augenscheinlich allzu platt daherkommen oder so verstanden werden wollen. Es ist damit als ein abwertender, linker Kampfbegriff zu verstehen, der sich nicht mit dem Argument auseinandersetzt, sondern ein Urteil darüber darstellt.

Man könnte auch sagen, Fake News seien nichts anderes als Propaganda der Gegenseite. Letzterer Begriff wurde aber schon in den 50ern zu offensichtlich, ein Framing musste her. Und so wurde aus Propaganda Public Relation. Werbung zum Beispiel ist klassisches Public Relation, also Propaganda, nichts anderes als Lügen über ein Produkt. Damit sind Fake News alles andere als ein neuzeitliches Phänomen, auch wenn uns die mediale Aufgeregtheit etwas anderes suggerieren mag. Kriegspropaganda gibt auch kaum einer vor zu glauben, obwohl sie durchaus wirkt. Für Werbung gilt das gleiche. Über die Wirkungsweise gibt es eine ganze Reihe von Erklärungsmodellen, aber das plausibelste ist wohl, dass wir zu faul zum Denken sind. Denken kostet Energie, Zeit und Aufwand. Schnell zieht unser Hirn ein paar alte (Gewohnheits-)Denkmuster nach oben, zu der die Nachricht passend eingeordnet wird. Obwohl eine genaue Untersuchung vielleicht ein ganz anderes Bild nach oben transportieren würde.

Sollte es nicht das Ziel einer Gesellschaft sein, seine zukünftigen oder auch schon erwachsenen Bürger in die Lage zu versetzen, Fake News  zu erkennen? Das Interesse scheint nur bedingt und vordergründig vorhanden. In angelsächsischen Ländern ist Bildung eher ein Wirtschaftsgut, bei uns ist diese Staatsaufgabe. Die Ergebnisse sind in beiden Varianten bescheiden, vielleicht weil es am Grundlegenden allzuoft vorbeigeht.

Das Internet verführt uns. In den sozialen Medien, aber noch mehr, in der Art wie wir zunehmend Lesen und Denken. Flüchtigkeit ist eine seiner Ausprägungen. Es kostet immer wieder Energie, zum Thema zurückzukehren. Aber ist es Aufgabe oder gar gerechtfertigt von Herrschenden, Medienmachern und Plattformen, Klebezettel an die Nachrichten anzubringen, wo doch diese Klebezettel selber wieder Fake News sein könnten?

Es gibt, leider, keine andere Lösung als harte Arbeit, anstrengendes Recherchieren und Nachdenken, um Fake News zu erkennen und sich einer höheren Objektivität anzunähern. Man nennt das Meinungsbildung.

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