Wann spricht man von Banden, wann von Einzeltätern? In Ulm wurde ein 14-jähriges Mädchen von fünf Zugereisten vergewaltigt. Bild, Welt, Ulm-news.de & Co. berichteten am 13.11.2019. Der Ulmer Oberbürgermeister stellte sich darüber hinaus die Frage, warum ein 14-jähriges Mädchen nachts in Ulm alkoholisiert herumläuft. Anscheinend kennt dieser nicht vollumfänglich den Unterschied zwischen Täter und Opfer. Glücklicherweise fanden sich fünf Zugereiste, die sich der jungen Frau annahmen. Konfrontationstherapie muss deren Devise gewesen sein, als sie ihr vermutlich Rauchgift verabreichten und durch körperliche Handlungen gezeigt haben sollen, was da so alles passieren kann. Das aber fand die Polizei nicht so gut und verhaftete die fünf Männer. Zwei davon dürfen mittlerweile in ihrem Heim wieder an der Shisha saugen.
Das Ganze ist natürlich, wie kann es auch anders sein, nichts als ein Einzelfall. Oder fünf Einzelfälle, je nachdem wie man zählt. Von einer Bande darf man hier aber nicht sprechen. Denn sowas wäre rassistisch, so die Linkspartei Neukölln, die darüber hinaus noch zum Flashmob „gegen Rassismus und pauschale Kriminalisierung durch die Polizei“ einlädt. Banden, arabische Clans? Sowas gibt es nicht. Auch nicht den Miri-Clan. Sind ja auch nur 2600 ehrenamtliche Mitglieder einer libanesisch-folkloristischen Exil-Vereinigung, von denen 1200 unter literarischen Gesichtspunkten in den Ermittlungsakten poetisch Niederschlag finden.
Oder Offenbach, ganz aktuell, mit seinen drei mutmaßlichen Einzelterroristen. Einer sitzt im Knast, zwei dürfen weiter Zündspielzeuge und Putzchemikalien in Baumärkten zusammenkaufen.
Die Warnungen über Bandenkriminalität sind ungezählt. Und Deutschland ist ihr Schlaraffenland. Das fängt beim Zigarettenschmuggel der Hisbollah an, geht weiter über Drogendealer im Görlitzer Park und hört bei Inhabern von Panama-Papers auf. Aber alles nur Einzelfälle. Einzelfälle über Einzelfälle. Sollte jemand so ein Gefühl haben, als ob Unten und Oben sich vermischen, als erodiere da irgendwas weg, der höre am besten auf, Zeitung zu lesen. Kopf in den Sand stecken führt zu einem ausgeglicheneren Seelenleben.
„Gott ist tot.“, schrieb einst Nietzsche. Und führte weiter aus: „Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unseren Messern verblutet, – wer wischt dies Blut von uns ab?“
Und nun ersetze „Gott“ durch „Rechtsstaat“…