Auf Traumpfaden hinein in die Eiswüste? In einer Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena heißt es: „Geowissenschaftler der Universität Jena berichten über eine Antarktis-Expedition auf der größten Eiswüste, auch Kältewüste genannt, der Erde im Jahre 2006: Victoria Land in der Antarktis, an einem sonnigen Sommermorgen Ende November. Zwei Männer sitzen dick verpackt in ihrem Zelt und frühstücken. Doch das ist bei minus 10 Grad Innentemperatur nicht so einfach. Um Tee zu kochen muss man erst einmal Schnee schmelzen. Auch das tiefgefrorene Brot ist erst nach dem Auftauen auf dem Wasserkessel genießbar. Außer Salami und Marmelade ist einfach alles gefroren.“
Ist das die Faszination der größten Eiswüste der Welt – und was ist das Besondere daran? Einfach gesagt, ist es so kalt, dass dort nichts mehr wächst und nur hart gesottene Tier wie beispielsweise Pinguine in der Antarktis oder Eisbären in der Arktis überleben können. Aber zeitweise auch Forscherteams aus der ganzen Welt – und unvermeidlich, die kälteunempfindlichsten Soldaten auf ihren Militärstationen.
Ganz stimmt das mit dem Nichtwachsen allerdings doch nicht. In den lebensfeindlichen Eiswüsten der Polarregionen gibt es überraschend doch ein Leben. Ein Forscherteam hat unter Felsen in Arktis und Antarktis große Kolonien photosynthetisch aktiver Mikroorganismen gefunden. Also doch!
Die Bedeutung der Eiswüsten – besonders die Arktis für Europa – ist den Menschen wohl erst durch die Klimadiskussion bewusst geworden. Schmelzende Polkappen und Gletscher sollen die Niederlande durch Überflutung in die Geschichtsbücher eingehen lassen. Und überhaupt soll der Meeresspiegel durch die Erderwärmung steigen und ganze Archipele in der Südsee verschwinden lassen.
Kommen dann die Eisbären an die Ost- und Nordseeküsten? Sie wären in Deutschland herzlich willkommen, wie Eisbär Knut in Berlin beweist.
Noch ist es nicht so weit, denn die Eiswüsten sind zum Glück „noch“ weit weg. Die Arktis liegt im nördlichen Polarkreis, der südliche Polarkreis umfasst die Antarktis, die aus dem Kontinent Antarktika besteht.
Aber ein Trost bleibt: die Polarnacht bleibt uns auf jeden Fall erspart.