Karikaturen und Cartoons

von Roger Schmidt

Karikaturist Roger Schmidt

Die bröckelnde Brandmauer

Die Brandmauer bröckelt und versagt  gegen das verhasste Unkraut.
Karikatur, Cartoon: Die bröckelnde Brandmauer © Roger Schmidt

Karikatur, Cartoon: Die bröckelnde Brandmauer

Jahrzehntelang hat man um das politische Beet der Bundesrepublik eine mächtige Schutzhecke gepflanzt. Eine „Brandmauer“ nannte man das – aus bestem Beton-Substrat, angereichert mit Moral-Dünger und einer Prise Staatsknete. Doch siehe da: Plötzlich wuchern zwischen den akkurat gezüchteten Parteiblumen kleine, hartnäckige Pflänzchen, die von der falschen Seite des Gartens stammen. Die Gärtner von SPD und Grünen schlagen Alarm: „Invasive Arten! Befall durch blaue Neophyten!“

Das Pflanzengift als Lebenselixier. Um ihre geliebten Gewächse vor feindlichem Befall zu schützen, setzte Rot-Grün seit Jahren ein hochwirksames Pflanzengifte ein – die „Brandmauertoxine“. Es tötet nicht nur unerwünschtes politisches Unkraut ab, sondern verhindert auch, dass sich alte Pflanzen zu neuen Formen weiterentwickeln. Leider hat das Zeug eine Nebenwirkung: Es hält zwar das blaue Unkraut aus den Regierungsbeeten fern, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass die eigenen Pflanzen in einer hermetisch abgeschotteten Monokultur verkümmern.

Das verbotene Unkraut gedeiht prächtig. Während man drinnen das Gift versprüht, wächst das verbotene Gewächs draußen immer weiter. Denn Pflanzen, die nie gegossen oder beschnitten werden, können einfach behaupten, sie seien die stärksten und schönsten. Und weil das Pflanzengift nicht nur gegen Blau, sondern auch gegen neue CDU-Triebe wirkt, bleibt den Wählern irgendwann nur noch die Frage: Lieber welk oder wild?

Der CDU-Gärtner im Dilemma. Friedrich Merz, offiziell Gärtner im schwarzen Sektor, hat es besonders schwer. Er wollte eigentlich nur ein paar konservative Stauden zurück in die Beete holen, aber aus Versehen hat er die Tür zum „AfD-Biohof“ offen gelassen. Jetzt schwankt er: Soll er die frisch gewachsenen Blüten ignorieren, oder sich mit dem Vorschlaghammer in den Garten stellen und alles kurz und klein schlagen? Seine Lösung: Erstmal umfallen.

Panik im Gewächshaus der Demokratie. Und dann kommt die große Empörung: „Das ist wie Weimar!“, ruft der grüne Obergärtner Habeck. „Die Faschismus-Flechten kriechen über den Zaun!“, zetert eine linke Schreigiraffe. „Auf die Barrikaden, gegen die Botanik des Bösen!“, rufen sie alle. Und während das Drama auf der Gartenbühne weitergeht, wächst vor der Brandmauer eine kleine, hellblaue Blume.

Telegram
Facebook
WhatsApp
Pinterest
Tumblr
Twitter

Nichts verpassen! Die letzten Cartoons!

Kommentare müssen von mir erstmalig freigegeben werden. Danach kann ohne weitere Freigabe direkt kommentiert werden. Meistens schau ich einmal am Tag in meinen Blog. Wenn es mir die Zeit erlaubt oder ich etwas dazu sagen kann, antworte ich auch. Allgemein gilt, sich einfach so verhalten, wie wenn man als Gast bei Freunden eingeladen ist. Man scherzt, lacht und diskutiert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Frisch angefaulter Punk
Frisch Angefaultes

Meine Cartoons unterstützen!

Cartoons sind Small Business. Und mein Geier ist immer hungrig. Helfen Sie mit, seine Art zu erhalten. Ob 1€, 5€, 10€,…, jeder Euro wird verspeist!

Newsletter

Im Zeitalter zunehmender Humorlosigkeit und Zensur in den sozialen Medien kann man sich schnell aus den Augen verlieren. Bleiben Sie in Verbindung. Abonnieren Sie meinen Newsletter!

In meinem Newsletter informiere ich ausschließlich über News auf meiner Internetseite. Ich verwende dazu den Dienst MailerLite. Sie können sich jederzeit aus der Liste wieder austragen.

ZZt. Fehlermeldung, nach dem Eintragen bitte ignorieren.

Karikatur, Cartoon: Newsletter gegen Zensur © Roger Schmidt