Kaum einer, der nicht seinen materiellen oder moralischen Fussabtreter sein eigen nennt. Ein armes Schwein, das in der Schublade unter einem wohnt, findet sich immer. Eins, das nicht so angepasst ist, wie man selbst. Eins, das Dinge einfach anders macht oder denkt. Und wessen Geistes Kind muss man sein, um daran Gefallen zu finden? Wahrscheinlich sind es vor allem die Überkorrekten und Überkonformen, die selbstgerechten Normopathen unter uns, die mit lustvollem Entsetzen auf alles treten, was unter ihnen ist.
Die einen machen es ganz offen. Zeigen, was sie vom Minderwertigen halten. Knüppeln verbal oder mit Keule nieder und fühlen sich danach besser. Der bedeutungslose Armleuchter, arm im Geist, mit wenig Licht im Hirn, verbunden mit einem wohligen Gefühl beim Fussabtreten. Die Petze, die in der Wohnung nebenan in Zeiten der coronalen Ausgangssperre eine Stimme mehr als erlaubt hört. Der sorgenvolle Politiker, hingebungsvoll nickende Wackelköpfe mit seinen Phrasen manipulierend. Versteckter sind die, die vorgeben etwas für andere zu tun, sich aber letztlich doch nur über ihre Fussabtreter produzieren. NGO‘s, die horrende Spendengelder einsammeln, um dann am Platz des Leidens nie wieder gesehen zu werden. Oder das gesammelte Geld nutzen, um größer zu werden. Um noch mehr einzusammeln. Gut dass sich niemand angesprochen fühlt.