Karikaturen und Cartoons

von Roger Schmidt

Karikaturist Roger Schmidt

Der Rückzug von Joe Biden

Eine Satire über die Tragikomödie im Weißen Haus
Karikatur, Cartoon: Der Rückzug von Joe Biden © Roger Schmidt

Karikatur, Cartoon: Der Rückzug von Joe Biden

Unser guter alter Joe Biden. Da steht er nun, der vor vier Jahren noch strahlende Tatergreis Sleepy Joe, und merkt erst jetzt, dass er nur eine Marionette in einem Theaterstück war, das selbst Molière nicht besser hätte schreiben können. Nach Monaten des Hin und Her, des Zögerns und Zauderns, hat Joe endlich erkannt, dass er keine Chance hat, gegen den orangen Teufel Trump zu bestehen. Ein echter Geistesblitz, der ungefähr so subtil kam wie ein Ziegelstein durch ein Fenster.

Nicht jeder Abgang hinterlässt einen genussvollen Geschmack. Seine Ärzte Obama, Pelosi & Co. sahen zunehmend, dass die Pillen nicht mehr wirken und überredeten ihn, in eine selbst verordnete Corona-Quarantäne zu gehen – ein Vorgeschmack auf die kommende Zeit, in der er die Laster seines vergangenen Lebens vorbeiziehen lassen kann. Sofern er sie nicht vergessen hat. Joe bleibt also noch ein bisschen im Amt, aber „four more years“? hält wohl kaum ein US-Amerikaner noch aus, höchstens sein Vergesslichkeitskollege Olaf Scholz. Selbst Joe hat seine Grenzen erkannt. Ein letztes Aufbäumen seines kognitiven Vermögens. Traurig macht das keinen.

Und die herrlichen Leaks. Die Demokraten, diese Meister der Intrige, verraten sich gegenseitig an die Presse. Vertrauliche Gespräche wurden öffentlich gemacht, und die Empörung von Pelosi und Co. war ein Schauspiel erster Klasse. Joe fühlte sich verraten – und das war er auch, von seinen eigenen Leuten. Die Drohung, dass er keine Präsidentenbibliothek bekommen könnte, war wohl der letzte Nagel in seinem politischen Sarg.

Und dann, der Höhepunkt des Dramas: In einer schwachen schriftlichen Erklärung auf X deutet Joe an, dass er Kamala Harris unterstützt. 20 Minuten später dann die peinliche Bestätigung: „Ich unterstütze Kamala als Kandidatin unserer Partei.“ Kandidatin für was? Totengräberin? Präsidentin? Vizepräsidentin? Wer weiß das schon. Aber eins ist klar: Kamala ist der Sprengsatz, den niemand will. Eine Kandidatin, die so beliebt ist wie Fußpilz und deren einzige Qualifikation darin bestand, Joe Biden nicht komplett blamiert zu haben. Immerhin konnte Harris aber bisher fehlerfrei Worte in ganzen Sätzen formulieren, was sie als deutsche Außenministerin qualifizieren würde.

Joe hätte schon längst zurücktreten sollen. Warum? Weil er nur eine traurige Karikatur eines Präsidenten ist. Sein ständiges Stottern und seine peinlichen Versprecher sind das tägliche Brot der Late-Night-Shows. Seine Entscheidungslosigkeit und sein schwaches Auftreten haben die USA zu einer Lachnummer auf der internationalen Bühne gemacht. Jeder, der Joe bei öffentlichen Auftritten gesehen hat, weiß, dass er mehr Zeit damit verbringt, sich zu verlaufen, als echte politische Entscheidungen zu treffen. Ein Rücktritt wäre ein Akt der Gnade gewesen – für ihn und für das Land.

Joe Bidens Amtszeit endet am 20. Januar 2025, aber das Chaos hat gerade erst begonnen. Harris könnte jederzeit zur Präsidentin aufrücken – ein wahrer Albtraum für die Demokraten. Vielleicht stellen sie ihr einen kompetenten Vizepräsidenten zur Seite, aber das wird das Desaster nicht abwenden. Während die Medien wieder auf Trump losgehen, erlebt der amüsierte Zuschauer ein US-Wahljahr, das sich wie eine Komödie von Shakespeare anfühlt. Es bleibt spannend: Die Intrigen und Machtspiele gehen weiter. Schließlich weiß man nie, wer das nächste Messer im Mantel versteckt hat. Vorhang zu, und alle Spekulationen offen.

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