Bei all den vielen völkerrechtlichen Gedankenspielen kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, die Einstellung vieler europäischer Länder, nicht nur Deutschlands, gegenüber Israel könnte auch andere Ursachen haben.
Samaria und Judäa umfassen ein Gebiet von 5800 km. Das entspricht ungefähr der Größe der Landkreise Osnabrück und Emsland. Judäa und Samaria gehören zum angestammten Land des jüdischen Volkes, wie der Völkerrechtler Dr. Michel Calvo auf audiatur–online ausführt. Nach seinen Ausführungen ist die Ausübung israelischer Souveränität völkerrechtlich zulässig. Wobei es bei der sogenannten Annexion ja nicht um das ganze Gebiet geht. 1948 wurden die beiden Landesteile durch Jordanien widerrechtlich annektiert, konnten aber im 6-Tage-Krieg von Israel zurückerobert werden. Später verzichtete Jordanien auf das Westjordanland. Heute leben dort geschätzt 2,5 Millionen Palästinenser und eine halbe Millionen jüdische Bürger.
Es ist bekannt, dass die arabischen Staaten ihre Öllieferungen nach dem Sechs-Tage-Krieg als politische Waffe einsetzten. Auf die Spitze getrieben wurde das nach dem Yom-Kippur-Krieg 1973, als die ölfördernden arabischen Staaten ihre ölabhängigen Kunden in Unterstützer Israels (USA und Niederlande), neutrale, die reduzierte Mengen bekamen (z.B. Deutschland und Japan), und befreundete Staaten (Frankreich und Großbritannien), die den gewünschten Bedarf bekamen, unterteilten.
Die zahlreichen Terrorattentate der PLO waren sicherlich eine weitere Daumenschraube zur Meinungsbildung gegenüber Israel. Zumindest mit der Schweiz sickerte ein Stillhalteabkommen durch. Alles hat seinen Preis. Seinen Öl- und Terrorpreis.